Still und heimlich forcierte sich innerhalb des Winsener Schützenkorps eine Jugendabteilung. 1956 gilt als das Gründungsjahr. Es ist das Jahr des Kommandeurwechsels von Dr. Dr.
Theodor Meinecke zu Wilhelm Massa.
Am Schützenfest-Donnerstag 1956 konnte niemand die Jugendabteilung übersehen. Innerhalb der Marschierenden bildete dich ein eigenes Kontingent.
Auch auf der Jahreshauptversammlung im Februar 1957 war von ihr die Rede. Außer 245 erwachsenen Mitgliedern hatte das Schützenkorps 20 Jungschützen in seinen Reihen, besagte die Statistik. Was
aber viel wichtiger war, der Schießoffizier Bruno Ließke konnte auf Erfolge der Jungschützen hinweisen.
Zahlreiche Schützen haben sich im Verlauf der vergangenen 42 Jahre um die Ausbildung der Jugendabteilung verdient gemacht. Viele Mitglieder gewann das Korps über die Jugendabeilung.
In den allerersten Anfängen hat sich außer Schießoffizier Ließke Horst Hermes der jüngsten Mitglieder angenommen. Auf deren Fortschritte im Schießen wurde das gesamte Korps immer wieder
aufmerksam, wenn am Abend des Zapfenstreichs das Halt auf dem Haselhorsthof war. Der Kommandeur vergab dort das Jugendbestmannschild – so 1970 beispielsweise Wilhelm Rulfs junior - . Späterhin
wurde differenziert zwischen dem Jugendbestmannschild für Jugendliche und für Junioren. 1981 ward die Auszeichnung für Jugendliche erstmals einer jungen Dame zuteil: Britta Susan Redmann.
Inzwischen hat sich zu dem Bestmann der Junioren und dem der Jugendlichen der Schülerbestmann gesellt.
Verdienste um den Nachwuchs haben sich Jürgen Junge, aber auch Harry Dittmer und Rolf Müller und schließlich Heinz Pfretzschner und Ralph Garbers und Heinz Bake erworben. Es gab zu dieser Zeit
viele Kreis- und Landesmeister.
Die Jugendarbeit ist ein schwieriges Kapitel. Es gibt wenige Durchstarter wie Torben Reinck. Dieser nahm die Hürden Kreis- und Landesmeisterschaften auf Anhieb und vertrat die Winsener
Jugendabteilung 1995 auf den Deutschen Meisterschaften in München mit einem achtbaren Ergebnis. Das beste Ergebnis aber erzielte eine Juniorenmannschaft 1982 mit der Luftpistole auf den Deutschen
Meisterschaften. Sie errang einen ausgezeichneten 3. Platz.
Das Schützenkorps ist stetig bemüht neue Jugendliche für den Schießsport zu gewinnen. Viele Jugendliche sehen in dem Schützenwesen aber einen Uniformzwang und finden Beförderungen schlichtweg
doof. Vom Schützenfest wird Stadtfeststimmung erwartet; eine Anbindung des Schützenfestes an das Stadtfest können sich die Jugendlichen vorstellen.
Aber das ist nur die eine Seite. Es gibt auch Teamgeist und Zusammenhalt. So wollte die Jugendabteilung zu ihrem 40jährigen Bestehen 1996 eine Standarte haben. Eine spontane Sammlung, von Heinz
Bake und Thorsten Lehmann inspiriert, erbrachte über 500 DM. Bald darauf war der Betrag auf 1000 DM abgerundet worden. Die Standarte konnte gekauft werden.
Die Jugendarbeit wird durch viele Aktionen und Ausfahrten unterstützt. Sei es in den Freizeitpark Verden, in den Heide-Park, nach Adendorf in die Eissporthalle oder mit einem Teil seiner
Jugendabteilung fuhr Heinz Bake Mitte 1996 nach Österreich in die Berge und 1997 nach Dänemark an die Nordsee. So etwas fördert das Bewußtsein, seiner schießsportlich orientierten
Gemeinschaft anzugehören, fördert auch die Einsicht, daß es ohne wöchentliches Training nicht geht.